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Ausstellungsinformationen

Die Galerie m Bochum zeigt vom 27. November 2015 bis zum 24. Februar 2016 aktuelle Malereien von Marta Guisande (geboren 1965 in Sevilla, lebt und arbeitet in Köln). In ihrer intuitiven Malweise entwickelt Guisande ihre Bilder sukzessiv. Während des Malprozesses, der über Wochen und Monate dauern kann, baut sich die Substanz der Bilder aus Struktur und lasierenden, zumeist zarten Farbschichten auf, was immer wieder zu überraschenden Wendungen und Facetten führt. Visuelle Rhythmen entwickeln sich innerhalb eines Bildes, der Werke untereinander und auch im Bezug zum Ausstellungsraum.


Die Bildstruktur der einzelnen Arbeiten entsteht durch wiederholtes Auftragen und Reduzieren von Farbschichten. Die Künstlerin wischt und kratzt mit und auf der Farbe – einen gestischen Farbauftrag mit Pinsel wird man in ihrem Werk vergeblich suchen. So entsteht eine stumpfe, offenporige Oberfläche, die die Pigmente gleichsam aus sich heraus leuchten lässt.
Das zarte Gefüge aus Farbe und Struktur erarbeitet die Künstlerin Schicht für Schicht, ohne dabei zu wissen, wohin der Malprozess sie führen wird. Diese Verdichtung und Auflösung generiert sie auch durch die Bearbeitung der rückseitigen Leinwand. Das Ergebnis jedes einzelnen Schrittes ist ungewiss, sodass der Zustand des Bildes immer wieder geprüft und über den weiteren Prozess entschieden wird.


In der Ausstellung ordnen sich Arbeiten durch Ähnlichkeiten in Bildstruktur oder Farbauftrag einander zu. Rautenförmige Muster, die stärker oder nur sehr subtil die Leinwände überziehen, lassen sich in allen Werken beobachten, die Teil der offen gehängten Installation sind. In drei schwarzen Malereien spielt Guisande mit Transparenz und opaken Streifen, die den Blick mehr oder weniger durch die Oberfläche gleiten lassen. Drei andere Malereien stechen durch ihre Oberflächenstruktur heraus: Der Farbauftrag wirkt hier trocken, fast rau. Der Bildkörper erscheint besonders durchlässig – eine Eigenschaft, die Guisande in all ihren Arbeiten sehr wichtig ist. Sie spricht in dem Zusammenhang von einem „Atmen der Bilder“.